TIPPS UND VORSORGE
Heutzutage
hört man eigentlich kaum noch von wirklich schlimmen Dingen, die Feen
begangen haben sollen.
Feen sind jetzt sehr selten geworden, und falls man ihnen
begegnet oder gar Umgang mit ihnen hat, dürfte es im Allgemeinen
ausreichen, wenn man gewisse Umgangsregeln beachtet.
Auf jeden Fall empfielt es sich, im Umgang mit Feen und Elfen die
folgenden Regeln zu beachten:
Denke immer
daran: Feen sind nicht wie wir Menschen und denken auch anders!
Bezeichne Feen niemals als Feen, wenn sie es hören können! Sie
hassen es! Man hat stattdessen andere Bezeichnungen gefunden:
Kleines Volk, gute bzw. grüne Nachbarn...
Sei immer
höflich, nicht nur zu Feen sondern auch zu anderen Menschen!
Unhöflichkeit und Grobheit ist Feen verhasst, ebenso Eigennutz, Geiz
und Selbstsucht. Sie mögen es auch nicht, wenn Ehepartner oder
Kinder unfair behandelt oder sogar geschlagen werden.
Spioniere Feen nicht aus und versuche nicht, sie heimlich zu
beobachten. Das nehmen sie meist sehr übel, und die Strafe folgt auf
dem Fuße!
Du solltest möglichst gut gelaunt erscheinen, wenn du es mit Feen zu
tun hast. Sie haben eine starke Aversion gegen Trübsinn und
schlechter Laune.
Bestehle die Feen niemals. Sie nehmen das sehr übel, genau so, wie
sie es nicht mögen, wenn ihnen jemand einen Streich spielt oder sie
lächerlich macht. "Gleiches Recht für alle" gilt hier nicht!
Andererseits solltest du, wenn du der Gelackmeierte sein solltest,
lieber gute Miene zum bösen Spiel machen.
Schreie oder
keife eine Fee niemals an!
Falls die Feen dich einladen möchten oder dir sonst etwas Gutes tun
wollen, so nimm das unbedingt an. Sie ärgern sich, wenn man ihre
Gastfreundschaft missachtet.
Sei aber vorsichtig mit Nahrung und Getränken, die sie dir anbieten.
Diese können auf Menschen eigenartige Wirkungen haben und sind in
seltenen Fällen sogar giftig. Im Zweifelsfalle frage lieber nach!
Wenn einem die Feen Wohltaten erwiesen haben, so sollte man das nicht
überall herum erzählen, denn das mögen sie überhaupt nicht. Oftmals ist
es schon vorgekommen, dass sich die Wohltaten in Luft aufgelöst haben,
die Feengaben ihre Wirkung verloren oder sich in vertrocknete Blätter,
Dreck oder noch Schlimmeres verwandelt haben, nachdem der Beschenkte
damit herum geprahlt hatte.
Außerdem schätzen sie es nicht, wenn man sich bei ihnen bedankt! So
hatten die Heinzelmännchen in Köln ihre Arbeit eingestellt, nachdem der
Schuster sich bei ihnen mit Gegengaben bedankt hatte, und sie sind
seitdem niemals wieder aufgetaucht!
Lüge eine Fee niemals an. Feen hassen Lügen. Sogar eine böse Fee wird
man niemals bei einer echten Lüge erwischen, obwohl sie gerne Menschen
in die Irre führen.
Achte die Natur,
denn Feen sind Naturgeister und werden das sicher honorieren.
Brich niemals eines ihrer Tabus! Achte beispielsweise auf Bäume, die
man den Feen zu schreibt. Versuche niemals, diese zu fällen.
Feen lieben Reime. Wenn du mit ihnen redest, kann das leicht mal in
einen Dichter-Wettstreit ausarten. Versuche, auf jeden Satz, den sie
aussprechen, mit einem Reim zu antworten, dann werden sie dich
bewundern und dir vermutlich keinen allzu üblen Streich spielen!
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Eisen:
Eisen und Stahl soll den besten Schutz bieten vor den Feen. Dabei muss
es keine bestimmte Form haben, man kann Schwerter, Messer, Nadeln,
Nägel, Scheren, eine Ritterrüstung, Ringe, Eisenstangen, Hufeisen oder
sogar Angelhaken verwenden.Angeblich können es Feen nicht einmal
anfassen. Deswegen sollen sie es sehr fürchten.
Wenn man einen
Feenhügel betritt, so stecke ein Stück Eisen in die Tür, vielleicht dein
Messer. Dann muss die Tür offen gehalten werden, und du kannst den Hügel
unbeschadet wieder verlassen.
Wenn du oft
nachts unterwegs bist, solltest du immer einen Nagel oder ein Messer in
der Tasche haben, dann können die Feen dich nicht entführen.
Nägel sind auch gut dafür, um Frauen im Kindbett und das Baby vor den
Feen zu schützen. Man schlägt sie in das Fußende des Bettes. Noch besser
ist es, wenn man zusätzlich den Schürhaken unter das Bett legt und einen
eisernen Rechen vor das Fenster stellt.
Gegen die Entführung von Babys kann man auch vorsorgen, indem man eine
offene Schere an die Wiege befestigt.
Ein Hufeisen über der Eingangstür hält Feen davon ab, das Haus zu
betreten.
Feuer:
Auch Feuer soll einen gewissen Schutz vor Feen und ihren Streichen
bieten.
Wenn man Feuer rund um das Bett von Müttern und ihren neugeborenen Babys
trägt, so soll das die Feen davon abhalten, beide zu entführen.
Feen, die man dabei ertappt, wie sie sich gerade ins Haus schleichen,
kann man vertreiben, wenn man mit glühenden Kohlen nach ihnen wirft.
Sauerteig kann man davor bewahren, von den Feen verdorben zu werden,
wenn man ein kleines Stück glühenden Torf hinein gibt.
Salz:
Kann als Schutzmittel gegen Feen verwendet werden.
Wenn du
nachts in einsamen Gegenden unterwegs bist und Nahrungsmittel mit dir
herum trägst, so solltest du etwas Salz darüber streuen. Feen vertragen
angeblich keine gesalzenen Speisen, so werden die Nahrungsmittel
uninteressant für sie.
Gülle:
Feen sollen den Geruch überhaupt nicht schätzen
In manchen Gegenden war es üblich, die Stalltür mit Gülle zu
bestreichen, dann soll das Vieh sicher sein vor feeischen Untaten.
Bestimmte Steine:
So, wie es Steine gibt, die Feen anlocken sollen, soll es auch welche
geben, die sie vertreiben, bzw. davon abhalten, üble Streiche zu
begehen.
Von den sogenannten Sternsteinen glaubte man früher sie seien von den
Sternen gefallen. Heute weiß man allerdings, dass sie versteinerte
Seeigel sind. Jedenfalls sollen sie, wenn man sie in der Milchküche in
das Milchsieb legt, die Feen davon abhalten, die Milch zu behexen.
Steine mit einem natürlichen Loch in der Mitte sollen, an das Zaumzeug
von Pferden gehängt, diese vor den Feen schützen.
Steine mit
einem natürlichen Kreuz (z. B. Staurolith) sollen ganz allgemein vor
Unheil und bösen Geistern schützen.
Pflanzen:
Einige Pflanzen sollen gegen Feen verwendet werden können.
Die Samen von Pfingstrosen, als Kette um den Hals getragen oder unter
das Kissen in der Wiege gelegt, sollen Kinder davor bewahren, von den
Feen geraubt zu werden.
Dasselbe wird auch einem Sträußchen Schafgarbe zugeschrieben, die man
mit einem roten Band zusammen bindet und an die Wiege hängt.
Schafgarbensträuße und -kränze im Viehstall schützen das Vieh vor Feen
und ihrem Zauber.
Johanniskraut soll ein wahres Anti-Feenkraut sein.
Ketten und Kränze von Gänseblümchen, die man in gewissen Nächten um das
Haus hängt, sollen dieses davor bewahren, dass Feen es betreten und
Unheil anrichten.
RETTUNGSMASSNAMEN
Wie man
jemanden rettet, der in einem Feenkreis gefangen ist:
Versammele
einige Freunde und kehre mit ihnen genau nach Jahr und Tag an die
Stelle zurück, wo sich der Feenkreis befindet. Es ist gut, wenn
jeder von euch ein Stück Eisen oder Stahl in der Tasche trägt. Nun
sollen deine Freunde dich ganz fest am Rockzipfel packen, und du setzt
vorsichtig einen Fuß in den Feenkreis (aber um Himmels Willen wirklich
nur einen Fuß, denn sonst wirst du selbst auch gefangen sein!).
Sofort wirst du die Feenmusik hören und deinen Freund sehen, wie er mit
den Feen herum tanzt. Ergreife ihn fest am Arm und rufe seinen Namen. Er
wird "nur noch eben diesen einen Tanz zuende" tanzen wollen und dir
nicht folgen wollen. Nun müssen die Freunde außerhalb des Kreises dich
auf ein vorher verabredetes Zeichen hin am Rockzipfel aus dem Kreis
zerren, und du darfst den Feentänzer nicht los lassen, so dass ermit dir
aus dem Kreis stolpert. Nun musst du ihn davor bewahren, dass er sofort
zurück will. Das ist gar nicht so einfach, denn er wird dir kaum
glauben, dass schon so viel Zeit vergangen ist.
Eine andere,
wohl einfachere Methode ist, dass man einen Handschuh mit dem Futter
nach außen dreht und ihn in den Kreis wirft. Dann müssen die Feen
angeblich ihren Gefangenen frei lassen.
Wie man ein gegen einen
Wechselbalg ausgetauschtes Kind zurück bekommt:
Aus früheren
Zeiten sind viele gefährliche Rezepte überliefert, die eher dazu
geeignet scheinen, ein unerwünschtes Kind los zu werden! Da die Feen
dein Kind gut behandeln werden, solltest du das auch mit dem Feenkind
tun. Aber es gibt auch besseren Rat:
Tue einfach
irgend etwas völlig Unorthodoxes, Irrationales, was den Wechselbalg zum
Reden bringt. Dann muss er nämlich zu seinem Volk zurück kehren, und du
wirst dein eigenes Kind zurück bekommen.
Eine Frau gab
zum Beispiel vor, aus Eierschalen Bier brauen zu wollen. Der Wechselbalg
konnte sich nicht enthalten, auszurufen: "So etwas habe ich ja noch
niemals gesehen!" dann fuhr er durch den Karmin davon und man fand das
Kind unversehrt im Garten vor.
Eine andere
Möglichkeit ist es, den Feen mit bestimmten Dingen zu drohen. Ein junges
Paar in Irland musste eines Morgens feststellen, dass Feen das Baby
entführt und durch einen Wechselbalg ersetzt hatten. Kurz darauf bekamen
sie Besuch von einer Feenfrau, die überglücklich war, den Changeling,
wie man im Englischen sagt, unversehrt vorzufinden. "Das ist mein Kind",
erzählte sie dem jungen Paar, "meine Leute haben es mit eurem Baby
vertauscht. Ich möchte aber lieber unser Kind behalten!" Die beiden
gaben ihr den Wechselbalg zurück, und die Feenfrau verriet den beiden,
wie sie den Feen drohen sollten, die Weißdornbüsche zu verbrennen, die
auf ihrem Feenhügel wuchsen. Das taten sie, und kurz darauf erhielten
sie das eigene Kind heil und gesund zurück.
Sonstiges:
Wie
man verhindern kann, dass Feen ein Pferd "ausleihen":
Ein Farmer,
der bemerkt, wie sein Tier fortgeführt wird, kann das verhindern, indem
er ruft: " Your saddle and your pillion be upon you - Dein Sattel und
dein Sattelkissen sollen auf dir liegen!", dann wird die Fee vom Pferd
herunter fallen und das Tier kann wieder eingefangen werden.
Wie man
Feen daran hindert einen in die Irre zu führen:
Man muss
seinenMantel mit der Innenseite nach außen anziehen, dann lassen die
Feen einen in Ruhe.
Mit
einem roten Band:
Damit kann man
sich vor den Machenschaften der Feen schützen. Man kann es um den
Bettpfosten winden, Babys bekommen es ums Handgelenk, Kühen bindet man
es an die Hörner.
Um
gut zu schlafen:
Wenn man abends
die Schuhe vor dem Bett aufstellt, sollen die Spitzen vom Bett weg
zeigen. Das verhindert, dass Feen einem den Schlaf rauben.
Eine Socke
unter dem Bett verhindert, dass Feen einem schlechte Träume schicken.
Von
den Rabenseiten der Rabenfrau gesammelt |