YULE Julnacht
Die
Wintersonnenwende oder auch Mittwinter, findet zwischen dem 20. bis 23.
Dezember statt, in dieser dunkelsten und längsten Nacht vollzieht sich
eine (Sonn-)Wendung. Die Nächte werden von nun an immer kürzer, das
Licht ist wiedergeboren und kehrt langsam zurück.
In
der Mythologie heißt es, dass die Göttin, die allumfassende Kraft der
Erde, in dieser Nacht das Sonnenkind zur Welt bringt. Im Lauf des
darauffolgenden Jahres wächst dieses zum Sonnengott heran. Diese
Geburt steht symbolisch für den Neubeginn allen Lebens. Das Licht
triumphiert über die Dunkelheit der Wintermonate. Mit dem Fest Yule
nehmen Hexen Abschied von all dem, was im Dunkel zurückgelassen werden
musste und feiern gleichzeitig die Wiedergeburt der Sonne und des Lichts
sowie den Neubeginn des Jahreskreislaufs, der zu mehr Aktivität und
neuen Projekten einlädt.
Yule kommt von dem angelsächsischen Wort Yula, was "Kreis/Rad des Jahres"
bedeutet. Yule wird meistens mit Yulebäumen, Yulscheiten, Sonnwendfeuer,
Gesängen, Geschenken und Misteln verbunden.
Nach der Yulfeier wird ein Feuer entzündet und der Yulebaum oder das
Yulescheit werden verbrannt auch die Misteln vom letzen Jahr und damit
auch alles andere aus dem alten Jahr. An diesem Feuer werden die Kerzen
im Haus, die erste Reinigungsräucherung und der Kamin oder das Herdfeuer
entzündet.
Der Brauch eines Yuleloggs oder Scheits wird vor allem in den USA und in
Großbritannien gepflegt. Ein Eichen- oder Escheholzklotz, verziert und
geschmückt wird entzündet und mit ihm ein Feuer über das wachte man 12
Stunden lang damit es nicht ausging. Heute entzünden viele stattdessen
die Kerzen an ihrem Yulebaum.
Übrigens hat auch der Weihnachtsbaum seinen Ursprung in diesen
Ritualen: Eine Tanne, die als immergrüner Baum des Lebens galt,
wurde mit Kerzen, getrocknetem Obst und Früchten sowie kleineren
Varianten des Strohrades, nämlich Strohsternen, geschmückt. Rote Bänder
in den grünen Zweigen des Baumes symbolisierten Lebensfreude und
Wachstum. Rote Kugeln hatte man den roten, kraftvollen Beeren der
Stechpalme abgeschaut. Das Nacheifern der Natur wurde mit der
spiegelnden Oberfläche und der Grösse der Baumkugeln noch verbessert.
Galt es doch, dass alle unguten Energien und bösen Geister, welche sich
in den roten Kugeln spiegeln, abgewandt und zurück gesandt wurden. Im
Laufe der Zeit ging der tiefe Symbolgehalt dieser alten Rituale
verloren, aus Trockenfrüchten und roten Bändern wurden Lebkuchen und
Lamettagirlanden, das Fest der Sonnenwende wurde zum heutigen
Weihnachtsfest, das vor allem für Kinder und Geschäftsleute ein Grund
zum Feiern ist.
Sonnwend-Brauchtum:
Holt euch einen
Yule-Büschel ins Haus. Immergrüne Koniferen wie Tanne oder Fichte eignen
sich dazu am besten.
Vielleicht findet ihr ein paar Zweige die schon auf dem Boden liegen. In
eine Vase geben und mit Nüssen und selbst gebastelten Strohschmuck
schmücken, vielleicht auch mit ein paar Kerzen damit Licht ins Heim
kommt.
Hängt Strohschmuck ins Fenster damit sich auch andere daran erfreuen
können.
Die traditionellen Pflanzen an Yule sind Mistel, Stechpalme,
Tannenzweige, Zeder, Salbei, Wacholder, Rosmarin, Pinie oder Efeu.
Schmückt euer Haus mit diesen Pflanzen und dekoriert den Gabentisch
damit. An Yule werden in Haus und Hof alle Lichter gelöscht und neu
entzündet. Das ganze Haus wird mit einer Räucherung gereinigt.
Yule Farben: Rot, weiss, grün und gold.
Yule ist die Zeit zu Ehren von: Hades, Pluto, Odin, Frigg, Trym, Uller,
Crone Auriel, Uriel, Hag, Nyx, Skadhi, Frey, Thürst, Baldur/Balder,
Thor.
YULE RÄUCHERUNG
2 Teile
Weihrauch
2 Teile Piniennadeln oder Harz
1 Teil Zeder
1 Teil Wacholderbeeren
oder
3 Teile Weihrauch
3 Teile Mastix
1 Teil Zimtblüte
1/2 Teil Tannennadeln
1/2 Teil Nelken
2 Teile Sandrak
1/2 Teil Eschensamen
Yule-Ingwer
Brot/Kuchen
Zutaten:
1 Tasse dunklen Sirup oder Melasse
1/2 Tasse heisses Wasser
5 TL Butter
1/2 TL Salz
1 1/2 TL geriebenen Ingwer
ein paar Stückchen kandierten Ingwer, fein gewürfelt
1 TL Backpulver
2 Tassen Mehl
Ofen auf 190 °C vorheizen. Butter in heissem Wasser schmelzen, das Ganze
mit der Melasse vermischen. Mehl, Salz, Ingwer und das Backpulver dazu
geben. Die Masse in eine befettete Backform geben und mit dem kandierten
Ingwerwürfeln bestreuen. Den Kuchen bei 190 °C für 25-30
Minuten
backen. |